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1338. September 29. Breslau vor dem Dome (Wrat. ante maius ostium ecclesie cathedralis in loco, ubi hominibus fieri iusticiam est consuetum).

III° kal. Oct., hora quasi terc., ind. sept.

Dem derzeitigen Bresl. Vizeoffizial Franczco v. Goltperg (Goldberg), sowie dem öffentl. Notar Nik. v. Pontwynsdorph (Beutmannsdorf) u. den unten genannten Zeugen legt Br. Rychwyn, Prior des Matthiashauses i. Bresl. v. Orden der Kreuzträger m. d. Stern, einen besiegelten Auftragsbrief des Bischofs Nanker (sc. v. 25. Okt. 1338, s. Reg. 6173) zum Verlesen vor u. erklärt, daß es an dem Meister des Hospitals, ihm (als Prior) u. dem Matthiashospital nicht liege, wenn nicht verhandelt werden könne ["quod per eos . . . non staret, quominus procederetur in causa, sed potius per iudices supradictos."], weil Mag. Arnold (sc. v. Protzan), obwohl öffentlich von ihm erfordert, geantwortet habe, er wolle in dieser Sache auf keinen Fall ohne seinen z. Z. von Bresl. abwesenden Kollegen, den Offizial Mag. Apeczco, verhandeln. Hierüber läßt sich der gen. Rychwyn diese notarielle Urk. ausstellen.

Z.: Die Advokaten des Bresl. Konsistoriums Mag. Andreas v. Rasslowicz (Rasselwitz), Mag. Friedrich de Lyuonia (Livland) u. Mag. Heinr. v. Borek (Kleinburg), die öffentl. Notare Joh., (Sohn) des weil. Günther v. Nysa (Neisse), u. Jak. v. Jelyn.


Bresl. Stadtarch. Urk. BB 312o. Orig. Perg., Notariatsinstrument, ausgestellt u. signiert vom kaiserl. Notar Nik., (Sohn) des weil. Heinr. v. Pontwynsdorph (Beutmannsdorf), Kleriker d. Bresl. Diöz., m. dem bek. S. des Bresl. Offizials Apeczco [Der Vizeoffizial Franczco führte also während der Abwesenheit des eigentlichen Offizials Apeczco dessen Amtssiegel, vgl. dazu die Urk. v. 2. Sept. 1338, Reg. 6141].


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 30, 1925; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1338 - 1342. Herausgegeben von Konrad Wutke und Erich Randt.